In der Ferne gesund bleiben
Fremde Länder - fremde Krankheiten
Je weiter man reist, desto „exotischer“ sind die Krankheitserreger, mit denen man dort in Berührung kommen kann. Das beginnt bei Durchfallerkrankung durch Bakterien-belastete Lebensmittel, bekannt als „Montezumas Rache“.
Die einheimische Bevölkerung mag dagegen mit der Zeit einen gewissen Immunschutz entwickelt haben, der gewöhnliche Mitteleuropäer jedoch nicht. Meist ist ein solcher Reisedurchfall harmlos - aber unangenehm ist er doch. Schließlich will man sich erholen.
Daher sollte man in fernen Ländern (und „fern“ beginnt schon im Mittelmeerraum) mit frischen Lebensmitteln vorsichtig sein. Was nicht gekocht ist oder geschält werden kann, sollte man besser liegen lassen.
Für den Fall, dass „Montezuma“ trotzdem zuschlägt, sollten in der Reiseapotheke passende Mittel dabei sein. Stichwort Reiseapotheke: Sie sollte vor jeder Reise individuell für den Reisenden und das Reiseziel zusammengestellt werden. Kommen Sie dazu rechtzeitig in Ihre Apotheke.
Ebenso wichtig ist das Thema Reiseimpfungen. Grundstock sind die Impfungen, die generell empfohlen sind: Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten. Hinzu kommen, je nach Reiseziel, z.B. Impfungen gegen Hepatitis A, Typhus, Gelbfieber, Meningokokken, Japan B Enzephalitis.
Medizinisch keine Impfung, sondern eine Prophylaxe ist der medikamentöse Schutz gegen Malaria, der bei Reisen in tropische Gebiete empfohlen wird. Ob Impfung oder Prophylaxe: Generell gilt, dass man möglichst zeitig damit beginnen sollte.
Für Kurzentschlossene ist oft allerdings noch ein „Last-Minute-Schutz“ möglich. Der ist zwar schlechter als der rechtzeitig vorbereitete Standard-Schutz - aber immer noch besser als nichts. Fragen Sie Ihren Arzt oder das Team Ihrer Apotheke.
Gesund im Flieger
Fernreise bedeutet Flugreise. Der An- und Abflug mag für viele nur ein nebensächlicher Aspekt der Reise sein, aber er entscheidet mit über die Gesundheit und das Wohlbefinden am Reiseziel und nach der Rückkehr.
Im Innenohr staut sich die Luft, was man allerdings gut durch häufiges Schlucken oder auch Kaugummi-Kauen in den Griff bekommen kann. Bei einer verstopften Nase ist der Druckausgleich behindert, hier können z.B. abschwellende Nasensprays Abhilfe schaffen.
Die niedrige Luftfeuchtigkeit in der Kabine (weniger als 10 Prozent) trägt zum extremen Klima bei. Außerdem trocknet sie die Schleimhäute aus. Wer darauf empfindlich reagiert, kann mit Salzwasser-Nasenspray und künstlicher Tränenflüssigkeit gegensteuern.
Gegen ein Austrocknen der Haut kann man sich mit entsprechender Hautpflege schützen. Außerdem gibt es z.B. Thermalwasser-Sprays, mit denen man den Teint zwischendurch auffrischen kann - sie können sogar über dem Make-up angewendet werden.
Essen und trinken im Flieger
Viel trinken - wenig essen: Das ist die Faustregel für Flugreisende. Wenig und leicht essen ist hilfreich, um die Verdauung nicht zu belasten. Eine intensive Verdauungstätigkeit geht auf den Kreislauf, der durch den niedrigen Luftdruck sowieso schon zu kämpfen hat.
Dafür ist viel trinken notwendig. Durch die niedrige Luftfeuchtigkeit verdunstet der Körper mehr als sonst. Empfohlen wird, pro Stunde 100 - 250 ml Flüssigkeit zu trinken.
Aber welche Flüssigkeit? Von Alkohol vor oder während des Fluges wird abgeraten, denn er
- wirkt im Flieger weit stärker berauschend als am Boden.
- erweitert die Gefäße und belastet den Kreislauf umso mehr.
- kann eine eventuelle Flugangst noch verstärken.
- wird durch den Mund und die Haut verdunstet und belästigt dadurch die Mitreisenden.
Besser ist Mineralwasser - oder der "berühmt-berüchtigte" Tomatensaft. Der niedrige Luftdruck beeinträchtigt das Geschmacksempfinden. Der kräftig schmeckende Tomatensaft ist eines der wenigen Getränke, das überhaupt noch einen relevanten Geschmacksreiz erzeugt.
Jetlag und Medikamente
Wenn man über mehrere Zeitzonen fliegt, passt der Tagesrhythmus am Zielort nicht mehr mit der inneren Uhr zusammen. Der Rhythmus des Körpers - und dazu zählt nicht nur Aufstehen und Schlafengehen, sondern auch Essen und Verdauung - muss sich erst anpassen.
Bei Flügen nach Osten „verliert“ man Zeit. Bei der Ankunft ist es dort z.B. schon später Abend, während der Biorhythmus noch auf „Nachmittag“ eingestellt ist. Wenn es nach Westen geht, ist es umgekehrt: man kommt z.B. nachmittags an - und die innere Uhr steht auf „Abend“.
Empfohlen wird, sich möglichst schnell auf die Uhrzeit des Ziel-Landes einzustellen, also nach einem Flug nach Osten früher schlafen zu gehen bzw. nach einer Reise nach Westen länger aufzubleiben.
Wenn es bei der Ankunft am Reiseziel heller Tag ist, sollte man diesen mit ersten Streifzügen verbringen, dann fällt das Einschlafen danach leichter. Idealerweise beginnt man bereits einige Tage vor der Reise, seinen Rhythmus um ca. eine halbe Stunde in die neue Richtung zu verschieben.
Auch das Essverhalten hilft bei der Zeitumstellung. Generell sollte man am Reisetag nur wenig und leicht essen. Bei Reisen nach Westen sollte man eiweißreiche Kost verzehren, sie hilft beim Wachbleiben. Geht es nach Osten, isst man besser kohlenhydratreich, das macht schläfrig.
Am Zielort kann man dann mit kräftigen Mahlzeiten zu den dort „richtigen“ Essenszeiten dazu beitragen, dass der Körper schneller in die Zielzeit findet.
Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen müssen (das gilt auch für die Antibabypille), sollten Sie sich bei Ihrem Arzt oder in Ihrer Apotheke informieren, wie Sie die Anwendung umstellen müssen, damit die volle Wirkung erhalten bleibt.
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